Netzwerk hilft Flüchtlingen bei Jobsuche

Von Veronika Thomas

Ein neues Netzwerk will Flüchtlinge bei ihrer Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz unterstützen. Geplant ist, bis Oktober 2010 bundesweit 3000 Menschen in Arbeit oder Ausbildung zu vermitteln, in Hannover sollen es 80 sein. An dem hannoverschen Projekt namens „Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge“ (AZF) beteiligen sich die Handwerkskammer Hannover, der Flüchtlingsrat Niedersachsen, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Bund Türkisch-Europäischer Unternehmer (BTEU). Zielgruppe des im November 2008 gegründeten Netzwerks sind Flüchtlinge, die eine befristete Arbeitserlaubnis, einen Aufenthaltstitel oder eine Duldung besitzen. „Flüchtlinge kommen mit vielen Kompetenzen zu uns, darunter sind Ärzte und Ingenieure, die hoch motiviert sind und arbeiten wollen“, sagte Honey Deihimi, Integrationsbeauftragte des Landes, bei der Projektvorstellung. Die hannoversche Initiative ist eines von vier Projekten in Niedersachsen, bundesweit sind es 43. Sie werden vom Europäischen Sozialfonds und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. „Alle Unternehmen können davon profitieren, Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zu beschäftigen“, sagt Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. „Auf der Suche nach einem Arbeitsplatz stehen Flüchtlinge vor unüberwindlichen Hürden“, beklagte Kai Weber vom Flüchtlingsrat Niedersachsen. Sie müssten durch Sprachkurse, Begleitung bei Behördengängen und Qualifizierungsmaßnahmen unterstützt werden. Vielen Unternehmen sei aber nicht bekannt, dass sie auch Flüchtlinge einstellen könnten. „Es ist besser, diese Menschen zu qualifizieren, als sie fürs Nichtstun zu bezahlen“, sagte der DGB-Landesvorsitzende Hartmut Tölle.

07.03.2009 / HAZ Seite 22 Ressort: HAZ